Echter Dialog beginnt im Kopf

- Bürgerversammlungen neu denken -

Als Wirtschaftsverband Reit im Winkl e.V. ist uns ein reger Austausch wichtig. Gerade bei den jährlichen Bürgerversammlungen fällt auf, dass hier kein Austausch mehr stattfindet. Erschlagen von Zahlen und Statistiken wird jegliche wechselseitige Kommunikation unterbunden. Wir möchten das Format Bürgerversammlung neu denken und geben hierzu Denkanstöße, wie sich der Dialog intensivieren lässt.

Kollegial anstatt Frontal

Das Format Bürgerversammlung ist an bestimmte Rechtsvorgaben gebunden. Eine umfassende Information der Bürger über den Finanzhaushalt sowie laufende Projekte gehört zu den Pflichten des jeweiligen Amtsträgers. Wir finden es jedoch schwierig zwei Stunden über Themen zu referieren und danach den Raum für Rückfragen zu öffnen. Unser Vorschlag lautet daher die Vortragsdauer des Amtsinhabers auf 30 Minuten zu begrenzen. Alle weiteren Informationen können in einem Schriftstück als Rechenschaftsbericht / Jahresbericht zur Mitnahme ausgelegt werden.

Dieses Vorgehen bietet zwei grundlegende Vorteile: Erstens können die Bürger in dem Jahresbericht umfassender informiert werden, sie können sich zudem zu Hause weiter in die Projekte einlesen. Und zweitens eröffnet der kürzere Redebeitrag Raum für echten Dialog.

Denn nach dem Vortrag wird nahtlos übergeleitet in einen moderierten Austausch zu einzelnen Themen. Wir könnten uns beispielsweise Gesprächsrunden zu folgenden Themen vorstellen:

  • Wie können wir als Dorf die Langlauf Destination attraktiver gestalten?
  • Wie können wir die Parkplatz Situation im Winter verbessern?
  • Mit welchen Maßnahmen kann Reit im Winkl schneller klimaneutral werden?
  • etc.

Dies sind Fragen, die weder die Gemeinde noch einzelne Bürger alleine beantworten können. Hier wird ein breiter Konsens zwischen Politik, Wirtschaft und allen Bürgern benötigt, um schnell in die Umsetzung zu kommen.

Um eine strukturierte und offene Diskussion zu ermöglichen, sollte dieser Teil der Bürgerversammlung professionell moderiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Moderation durch den Mandatsträger oder einen externen Moderator vorgenommen wird. Wichtig ist, dass Impulse gesammelt werden, die anschließend Gesprächsgrundlage für Entscheidungen der Gemeindevertretung werden.

Falls Sie unser Vorhaben unterstützen, die Bürgerversammlung neu zu denken, sprechen Sie am Besten unsere Gemeindevertretung darauf an. Je mehr Stimmen sich für dieses Vorhaben einsetzen, desto eher wird es in die Tat umgesetzt. Denn wie schon in der Überschrift formuliert: Echter Dialog beginnt im Kopf!